Mittwoch, 20. Juli 2016

Die Leiden des jungen Selfpublishers - Teil 1

Hey Fantasy Fans!

Heute melde ich mich mit einem Beitrag über Selfpublishing. In Zukunft möchte ich in dieser Kolumne regelmäßig über Neuigkeiten aus der Welt des Selfpublishings, sowie des Schreibens berichten. Natürlich werde ich noch eine gehörige Portion meines Senfs dazugeben, sonst wär's ja langweilig.

Heute möchte ich berichten, was mir bis jetzt als Selfpublisher im Bereich Marketing untergekommen ist.


Leiden Nr. 1:

Keiner wartet auf dich!
Das klingt jetzt sicher ziemlich deprimierend, aber es ist so. Natürlich bin ich nicht davon ausgegangen, reich und berühmt zu werden, aber Leser zu gewinnen hätte ich mir leichter vorgestellt. Warum das so schwierig ist, erfahrt ihr im nächsten Punkt!


Leiden Nr. 2:

Die Konkurrenz ist gewaltig.
Monatlich kommen auf Amazon ca. 90-100.000 Bücher heraus. Ja, ungelogen. Mir sind auch gerade wieder die Augen rausgeploppt, als ich das überprüft habe. Sich da durchzusetzen kostet Zeit und Hingabe, aber vor allem verlangt es eins - Geduld.


Leiden Nr. 3:


Geduld ist eine Tugend.
Die ich leider nicht besitze. ;) Sind wir uns mal ehrlich: Wer ist nicht ungeduldig, wenn er Jahre lang an etwas arbeitet und es dann in die Große weite Welt wirft und zusieht ob es angenommen, ignoriert oder zerfleischt wird? Aber leider ist der Prozess des Bekanntmachens zäh - zumindest in meinem Fall. Warum? Man muss sich mit vielen Personen in Kontakt setzen (sowohl in Sozialen Netzwerken, als auf Buchblogs, Amazon, etc.), um sein Buch an Testleser und Rezensenten zu bringen, Fragen von Fans beantworten, Verbesserungen an Beschreibungen, Texten, etc. durchführen, elendslang recherchieren (um passende Buchblogger etc. erst mal zu finden) und ganz nebenbei hat man ja auch noch ein Privatleben (in dem man natürlich am nächsten Buch schreibt).


Leiden Nr. 4:

Es gibt richtig viele Buchblogger.
Und die meisten sind Frauen. Das an sich ist nichts Schlechtes, aber in dem ganzen Urwald BloggerInnen zu finden, die zu deinem Genre und zu deiner Geschichte passen, ist gar nicht so leicht. Auf jeden Fall kostet es wieder Zeit, sie zu finden und anzuschreiben. Und dann nochmals mehr Zeit, um Rückmeldungen und Rezensionen zu erhalten (was klar ist, weil diese Vielleser einen Haufen an Büchern vor sich liegen haben). Aber ich habe bis jetzt nur positive Erfahrungen mit den BloggerInnen gemacht, der Aufwand ist es also bestimmt wert.


Leiden Nr. 5:

Selfpublisher zahlen bevor sie verdienen.
Logisch. Zuerst investiert man in Cover, Werbung, Lektorat/Korrektorat usw. bevor man an Fans gewinnt und wirklich etwas damit verdient. Man kauft Exemplare seines eigenen Taschenbuchs und verschenkt sie oder verlost sie. Ich hatte das Glück, einige Leser für meine Leserunde auf Lovelybooks zu finden. Blöd wenn die Post dann von einem gute 100 Euronen nur für den Versand von 7 Büchern haben will. Das ist dann ein etwas bitterer Beigeschmack. :-P


Ihr solltet wissen, dass ihr viel Zeit in eure Autorentätigkeit buttern werdet, vor allem für Marketing und alles, was damit verbunden ist. Blogs und Facebook Pages regelmäßig zu füttern kostet mehr Zeit als man denkt. Das Schreiben des Buchs war für mich das geringste Übel. Die richtige Arbeit beginnt nach dem Schreiben, wenn das Überarbeiten und Formatieren beginnt, man die Printausgabe layoutet, sich um ein Cover kümmert und das Buch veröffentlicht. Aber dann ist die Arbeit noch immer nicht getan, denn dann beginnt der Knochenjob. Leser zu finden, die zum Genre passen, die zu deiner Geschichte passen und zu Fans werden, die der Veröffentlichung deines nächsten Buches entgegenfiebern.

Aber wie ich bereits im Interview mit Enna von Bucherfreut sagte:
Haltet euch immer euer Ziel vor Augen und gebt nicht auf! Vor allem als Selfpublisher braucht man eine Menge an Durchhaltevermögen, Geduld und Selbstvertrauen. Es kommen so viele Bücher und e-Books auf den Markt. Da muss man schon realistisch bleiben und darf nicht davon ausgehen, dass man gleich reich und berühmt wird. Gut Ding braucht Weile. Und in dieser Weile kann man ja das nächste Buch schreiben. ;)

Prost darauf,
Rayon




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen